Erfahrungen

Kampf gegen Wühlmäuse und Veilchenblau

oder wie alles anfing…

Kleine Geschichte zum 10.-Jährigen Jubiläum meines Rosengartens im Odenwald.

Im Sommer 2013 haben wir unser Haus mit Garten gekauft. Den Garten zu diesem Zeitpunkt konnte man als naturnah bezeichnen. Sehr naturnah… Der Rasen konnte jeder Blumenwiese aus Öko-dynamischen Anbau was vormachen, vor allem im Bereich Sortenvielfalt. Nach einem Mehr-Stufen-Mähen habe ich eine Grünfläche geschaffen, die man in etwa als einen Rasen bezeichnen konnte. An einer Stelle habe ich einen „Freisitz“ gefunden – ca. 4 qm Fläche mit Steinplatten ausgelegt. Um diese „offene Terrasse“ habe ich ein halbes Dutzend rote Rosen und eine Strauchrose in zartrosa im Halbkreis wachsend gefunden. Das ungemähte Gras war höher als die meisten Rosensträucher.

Die Sorte der Strauchrose festzustellen, hat mir das Schicksal nicht gegönnt. Die Farbe habe ich erst im nächsten Jahr erfahren. Aber nur kurz. Im Juni hat sie ihre Blüten geöffnet und fing an… zu verwelken. Da meine Erfahrungen zu dem Zeitpunkt in Sachen Rosenpflege nicht besonders umfangreich waren; in einem anderen Garten hatte ich alte robuste Rosen, die erfolgreich wuchsen und eigentlich keiner Pflege bedurften. Da habe ich zuerst die welkende Rose zusätzlich gegossen. Dann gedüngt. Alle Blätter wurden trocken und es stand ein 1,5 Meter hoher Strauch als Freddy-Krüger-Kreation. Nun gut, dachte ich. Ich schneide dich zurück und hoffentlich kommst du im nächsten Jahr wieder. Als ich die Gartenschere ansetzte, kippte der Strauch im Ganzen um. Unter dem Bodenoberfläche waren nur 2 cm vom Stamm und dann klaffte ein Loch in der Erde. An der Rose, wo die dicke Wurzel sein sollte, blickte auf mich eine glatte Fläche mit feinen Zähnchen-Spuren… Ich bin im Dreieck gesprungen: „Wem soll ich die Zähme rausreißen?!“ Tja, versuch mal den Schuldigen zu finden!

Zum Trost habe ich 5 Meter weiter eine andere Rose gepflanzt, die nach einem Monat demselben Schicksal erlag. So. Ab jetzt habe ich den Wühlmäusen den Krieg erklärt. Und zwar bis zur kompletten Vernichtung!

Zuerst habe ich die Eingangslöcher gefunden und reichlich Gift hineingestopft. Drei weitere Rosen pflanzte ich in Stahlkörbe. Im Winter setzte ich den schön beworbenen Maulwurfschreck ein. Dieses Pilzförmige Gerät, das Vibration in seismische Wellen umwandeln sollte mit dem Versprechen, dass alles Ungeziefer, das Ihren Garten zu seinem eigenen Reich erklärten, freiwillig wegziehen. Weggezogen sind fast unsere Nachbarn. Nach 3-monatigen Einsatz: Tag und Nacht summenden Plastikpilzes, gab es ein neues frisches Loch. Direkt neben dem „Gerät“… Mit besten Grüßen von den Wühlmäusen. 

Von Frühling bis in den Herbst hinein habe ich den Garten umgegraben und die Wühlmäuse-Stadt unter meinem Garten zerstört. In alle Gänge unter den Steinplatten wurden Gas-Kartuschen gesteckt. Ob ich schlechtes Gewissen habe? Nicht wirklich! Mein Garten ist Habitat für meine Rosen und viele andere Pflanzen und ich werde sie alle gegen jeden Angreifer verteidigen.

An die Stelle der gefressenen Strauchrose habe ich die Kletterrose Veilchenblau gepflanzt – mit einem Metallgitter um die Wurzeln über einen halben Meter tief. Heut zu Tage umarmt die Veilchenblau eine runde Gartenlaube, die nun auf den besagten Steinplatten steht.

Mit jedem Jahr üppiger und dichter hat die Veilchenblau die Rondel umschlungen. Nun seit Jahren haben wir jeden Juni ein rundes Häuschen in Lila mit zufriedenem Brummen von tüchtigen Bienen und Hummeln.