ERFAHRUNGEN

„Ein Dummkopf lernt aus eigenen Fehlern. Ein weiser Mensch lernt aus Fehlern den Anderen“.

Hier sind meine Erfahrungen, Fehler und Erfolge…

Im Garten habe ich über 200 Rosensorten und werde sie alle nach und nach beschreiben. Aber zuerst allgemein über alle Rosen und manchen Diskrepanzen zwischen Praxis und den Angaben die in den „Steckbriefen“ der Rosenhäuser stehen.

Angaben über Rosen der Rosenzüchter sind eher allgemein, was auch verständlich… Jede Rose hat ihren persönlichen Standort und entwickelt sich dementsprechend etwas anders. Rosen derselben Sorte eines Gartens können unterschiedlichen Wachstum und Blutenbildung zeigen. Natürlich, nicht so unterschiedlich, dass die Sorte der Rose nicht zu erkennen ist.

Eine Rose brauch ca. 5 Jahre um ihr Wesen zu entfalten

Eine Rosenpflanze – ob Kleinstrauch oder großwüchsige Kletterrose – braucht 3 bis 5 Jahre bis sie ihr Wesen entfaltet. Manche Rosen brauchen etwas länger. Also: Geduld. Um etwas über das Wachstum der Rose zu Berichten, Bewerten wie gut die Sorte oder die konkrete Pflanze ist,  muss man 5 Jahre warten. Oder bei der Beschreibung des Wachstums angeben, in welchem Jahr die Rose an der Stelle wächst. Alter der Rose spielt auch eine Rolle, ob diese Rose als einjährige Pflanze direkt nach der Kultivierung gepflanzt ist oder die Rose schon ein paar Jahre alt ist.  Meistens sind Rosen, die Sie in namhaften Rosenhäusern kaufen, einjährig. Natürlich spielt der Standort eine entscheidende Rolle (s. Beispiel Rose Beverly).

Standort ist wichtig. Nein, noch wichtiger!

Haben Sie schon gemerkt, dass bei allen Rosen in Empfehlungen an Standort steht: „Sonnig – Halbschatten“.

Ich habe gemerkt, dass es für manche Rosensorten eine Rolle spielt ob es Morgen- oder Mittagssonne ist.

 Ganz klar, es gelten die klassischen Regeln:

  • Am besten an einer Südwand – das heißt, dass wir zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Rose bekommt im Winter Wärme von der Wand und ist von allen Nord- und Nord-Ost-Winden geschützt. Das ist sehr wichtig auch in den mildesten Gegenden Deutschlands.
  • Luftzug: Nicht in eine sonnige Ecke setzen und denken, dass es die Rose da schön warm haben wird! Rose braucht frische Brise, sie braucht Luft zum Atmen. Nicht nur Wände, auch dichte Sträucher drumherum können für Luftstau an heißen Tagen sorgen (allerdings auch eventuell die Sonne verdecken).
  • Ja, Sonne / Halbschatten  ist die Grundregel. Eine Rose braucht mehrere Stunden Sonne pro Tag. Auch Rambler, die angeblich im Schatten der Bäume wachsen können, brauchen Sonne.

Aber manche Rosen reagieren empfindlich auf zu starke Mittagssonne.

Rote Rosen und Mittagssonne

Manchmal kann man lesen, dass rote Rosen pralle Sonne nicht abkönnen. Das ist nicht ganz korrekt. Die rote, dunkel-rote, purpur-rote Rosensorten, die samte Blumenblattoberfläche haben, lieben starke Sonne. Wie z.B. Black Baccara, Marcelle Pagnol (Graf Lennart), Nadja, Purple Lodge (Palais Biron) etc.

Die rote Rosen mit „einfach“ roten glatten Blumenblättern können empfindlich zu Mittagssonne sein. Nicht alle. Welche davon – kann man nur durch Praxis erfahren.

Ich habe die Red Flamme zuerst an einem sonnigen Platz gepflanzt. Im ersten Jahr hat sie starken Sonnenbrand bekommen. Dann habe ich sie an den Standort umgepflanzt, wo sie Vormittag die Sonne hat, aber ab ca. 11 Uhr keine Sonne mehr – da fühlt sich die Rose bestens. Im Gegensatz die Black Baccara hat geschwächelt bis ich sie an komplett Südseite-Starke-Sonne-Patz gebracht habe, wo sie in jeder Hinsicht aufgeblüht ist.

Samantha

Rosen umpflanzen

Ganz komische Beiträge liest man manchmal in Chats. Angeblich nach 2-3 Jahren kann man die Rosen nicht mehr umpflanzen. Oder wenn es draußen trockenes Wetter herrscht kann man die neu gekaufte Rose aus dem Topf in die Erde nicht einpflanzen. Aus meiner Erfahrung: völliger Unsinn!

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Erstens. Aus dem Topf können Sie die Rose immer in den Garten Pflanzen. Denn sie hat ihre Wurzen mit den feinsten Härchen, die Wasser saugen, schon im Topf ausgebildet und Sie pflanzen eine Rose ohne die Topferde abzumachen. Das heißt, zu den vorhandenen feinen Wurzeln, wird sie neue bilden. Aber klar, wenn Trockenheit herrscht muss die Rose fleißig gegossen werden und nicht nur direkt nach dem Pflanzen, sondern am nächsten, übernächsten usw. Tagen. Jeden Tag und reichlich. Haben sie keine Angst, die Rose zu übergießen – sie ist jetzt in freiem Grund und das überflüssige Wasser wird abfließen.

Zweitens. Standortwechsel. Ja, hier muss man auf das Wetter und Jahreszeit achten. Im Frühling, auch Frühsommer eine Rosenpflanze von einem „ansässigem“ Ort woanders umzupflanzen würde ich nicht raten. Besonders bis Ende Mai sind Rosen nach dem Winterschlaf noch nicht ganz wach. Und Sorten, die nicht winterhart sind, können starken Pilzkrankheiten-Befall bekommen, wenn sie ihn bis dato noch nicht haben. Also, mit Umpflanzen warten.

Ab Mitte Juni könnte man die Umpflanzung in Angriff nehmen, aber nur „könnte“. Bei der vollen Blüte habe ich Rosen noch nicht umgepflanzt, weil das ist die Zeit, in der die Rose Ihnen zeigt wie es ihr geht. Wenn Sie die Rose schon zwei-drei Jahre beobachtet haben und zum Schluss gekommen sind, dass die Rose einen neuen Standort braucht, dann warten Sie die Hauptblüte ab. Am besten lassen sich Rosen ab August bis Ende Oktober (in milden Gegenden bis Ende November) umpflanzen. Meine spätestens im Jahr gepflanzte Rose war Anfang Dezember (mildes Wetter) eingesetzt und ist gut angewachsen (Achtung! Gegend: Bergstraße Odenwald 200 über Meeresspiegel).

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Umpflanzwetter. Hier spielt die Trockenheit eine große Rolle. Wenn die Erde vertrocknet ist und einem Stein ähnelt – egal wie vorsichtig Sie Rose umgraben und ausheben – die feinsten Härchen an den Wurzeln und dünne Wurzeln, die für die Wasserversorgung entscheidend sind, werden abgerissen.

Einmal habe ich eine Rose (es war Wolfang von Goethe) im Hochsommer und Trockenzeit umgepflanzt (als ich noch relativ wenig Erfahrungen hatte). Mein Goethe wurde von einer anderen Rose so bedrängt, dass er immer weniger Sonne und Platz hatte. Ich wollte ihn schneller retten… Danach haben Rose und ich über zwei Wochen stark gelitten. Alle Blätter und neue Triebe hingen am Strauch wie alte Waschlappen und ich habe mir geschworen, dass ich nie, nie wieder eine Rose bei so eine Affenhitze umpflanzen werde. Obwohl ich die Rose vor dem Umpflanzen intensiv gegossen habe, um die Erde drumherum aufzuweichen.

Also, auf Regen warten. Und zwar so, dass nicht nur der obere Staub befeuchtet ist, sondern richtig geregnet hat. Damit meine ich, mindestens 2-3 Liter pro qm und noch besser nach mehreren Regentagen.

In den letzten Jahren habe ich über zwanzig Rosen umgepflanzt, die schon 2-4 Jahren an einem Platz wuchsen und nur eine ist dabei eingegangen – eben zu früh – im April.

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Wachstumsangaben vom Züchter

Die Größenangaben sind Orientierungswerte und zeigen aus meiner Erfahrung gerade mal eine Mindestgröße, die Rosen unter normalen Bedingungen erreichen. Unter “normalen Bedingungen“ versteht man: Standort: Sonnig – halbschattig.  Bodenhumoser Gartenboden.

Aber wie schon oben geschrieben wurde – Wachstumsfreude einer Rose hängt stark von dem Standort ab. Und hier können sehr unterschiedliche Szenarien folgen.  

Das beste Beispiel ist die Beetrose Marie Curie (Züchter: Meilland). In meinem Garten gibt es seit 7 Jahren ein Exemplar davon und hat klassischen Rosen-Standort. Das ist eine großartige Rose! Rosenhäuser machen Angabe zu Strauchgröße von 60-80 cm. „Beetrose“ bedeutet immer ca. 60-80 cm. In meinen Fall wiederlegt die Marie Curie diese Angabe komplett.

Marie Curie

Die Rose hat im ersten Jahr nach der Pflanzung (gepflanzt im Juni aus Kübelkultur) im Spätsommer zwei Triebe über 1,5 m geschossen. Die habe ich auf ein Drittel zurückgeschnitten (ein Liebhaber-Fehler – man möchte der Rose Wachstumsmöglichkeiten bieten). Laut Regeln sollte man eine Beetrose auf 10-15 cm über den Boden abschneiden  (andererseits die 3 cm dicken Triebe auf 10 cm zurückzuschneiden kam mir als Vergewaltigung vor). In den weiteren Jahren hat die Marie Curie jährlich 1,5 bis 2 m große Triebe von sich gegeben, die ich unterschiedlich zurückgeschnitten habe. (Meiner Meinung nach,  muss der Rückschnitt von Rosen nicht immer entsprechend den Regeln gemacht werden. Mehr dazu in  Rosen kupieren). Heutzutage ist die Marie Curie ein Großstrauch ca. 2 m hoch und 2,5 m im Umfang (Angabe zur Hauptblüte). Im Spätsommer hat die Rose sehr starke 2 m neue Triebe und 1 -1,5 m Triebe aus den 2-3 jährigen Neben-Ästen. Alle 3 Jahre bekommt Marie Curie einen „Kurzschnitt“ – sie wird auf 1m überall gekürzt. Und im nächsten Jahr verdoppelt sie sich. Wie sie aussieht – es ist ein Traum!

Zur Ehrenrettung der Züchterhäuser muss man sagen, dass solche „Auswüchse“ relativ selten sind. „Relativ“, denn ich habe noch ein Beispiel: Die Edelrose Landhochzeit, die mit 50-70 cm hoch angegeben wird. In meinem Garten hat sie die Größe einer Großstrauchrose und im Herbst wird sie ca. 2 m hoch und 1,5 m im Umfang. Aber wie oben schon erwähn, die Wachstumsangaben orientieren sich eher am Mindestmaß.  Was oft zu Irritationen und einem falschen im Sinne „zu engem“ Standort führen kann. Auch die Art und Weise wie die Rose zurückgeschnitten wird, trägt wesentlich zu ihrer Größe (Breite und Höhe) bei.

Wenn wir von der Größe sprechen, dann sprechen wir von dem Rosenbusch,  der schon mindestens 3 Jahre alt ist und zur Zeit der Hauptblüte.

Wenn man von klassischen Größen ausgeht:

Beetrose ca. 50-70 / 60-80 cm hoch

Edelrose 80-100/ 100-120 cm hoch

Strauchrose 130-200 cm hoch

Zu allen Angaben kann man ruhig 20-40 cm dazu rechnen.

Was die Breite angeht: Beetrosen, die buschig wachsen mit Züchterangabe 40-50 cm im Durchmesser… habe ich keine einzige. Meine sind alle größer. In Wirklichkeit ist es nicht der Durchmesser sondern der Radius entspricht ca. der Länge, die die Triebe von der Kulturstelle weit wachsen.

Aufrecht wachsende Rose Fragonard (rechts ist Rose Mr. Lincoln)

Abgesehen davon … die Breite vom Busch / Strauch hängt von zwei Parametern ab:

  • Wachstumsart – buschig oder aufrecht wachsend
  • Rückschnitt nach der Hauptblüte

Von 230 Sorten habe ich keine Rose, die in die angegebenen Wachtumsgrößen passt.

Die Beetrosen entsprechen eher den Angaben bis zur der ersten Hauptblüte (sogar da passen sie nicht rein), aber in der Nachblüte (zwei Mal blühende) bzw. im weiterem Sommerverlauf (mehrfach blühende) wachsen sie weiter, wenn sie einen guten Standort haben. Damit behaupte ich: Einen halben Quadratmeter Platz für eine buschige Beetrose ist zu knapp, abgesehen von aufrecht wachsenden Rosen. In dem Fall wäre es eine dichte Bepflanzung wie für eine Hecke.

 Z.B. Beetrose Kosmos bildet jedes Jahr einen schönen gleichmäßigen Busch. Nach dem Rückschnitt auf 20-25 cm erreicht die Rose im folgenden Jahr eine Höhe von 80 cm und einen Umfang von 1 m.

Bei gebildeten Knospen ist der Astwachstum erstmal gestoppt und es folgt die Blütezeit. Danach wachsen die Äste weiter.  Aber manche Rosensorten bilden schon während der Blühte neue Triebe.

Auch die Edelrosen erreichen ihre 1-1,2 m Höhe zu Anfang Juni und wachsen später weiter. Problemlos erreichen sie zu Ende September 1,7-2 m Höhe.

Die einmal blühende Rosen haben nach dem Schnitt (laut klassischen Regeln: einmalblühende Rosen werden einmalig nach der Blühte geschnitten – mehr unter „Rosen kupieren“ ) den ganzen Sommer Zeit zu wachsen

Damit möchte ich sagen, dass Sie mehr Platz für Rose einräumen müssen, als ihre „nackte Größe“.

Mit den Züchtern nicht einverstanden…

Rosen brauchen mehr Abstand, als auf den Verkaufsetiketten empfohlen wird.

Wenn die Größenangaben für mich schon Fragen aufwerfen, dann sind die Empfehlungen zur Pflanzendichte für mich ein komplettes Geheimnis!

Mit den empfohlenem Pflanzenabstand zwischen den Rosen bin ich aus Praxiserfahrungen nicht einverstanden. Das ist aber meine subjektive Meinung. Zwischen den Beetrosen wird normalerweise ein Pflanzabstand (Abstand von Pflanzloch zu dem nächsten) von 40-60 cm empfohlen. Aber wenn die Rose schon im Mai Äste von 40-50 / eventuell 60 cm hat, dann wachsen zwei Rosen ineinander. Es wäre sogar bei einer Rosenhecke „to much“.

Ich zitiere aus eine Neo-Fach-Quelle:

  • Bodendecker- und Kleinstrauchrosen; „Bei buschig wachsenden Rosen soll mit ca. 40 cm (4 – 5 Pflanzen / m²) Abstand gepflanzt werden, damit ein dicken Bodenteppich entstehet“.
  • Oder!  Beetrosen: „bei starkwüchsigen Sorten 40 – 60 cm (3 – 5 Pflanzen / m²) Pflanzabstand“.

3-5 Pflanzen pro m²!!! Wenn ich auf einen Quadratmeter 5 Beetrosen pflanze, bekomme ich einen „Salat“! Die Rosen im dritten Lebensjahr wachsen schon ineinander, so dass Sie im Herbst Probleme beim zurückschneiden bekommen, außer sie werden alle Rosen auf 10 cm runtermähen… solche „Pflege“ gibt es auch. Das beobachte ich in einem benachbarten Garten. Die Rosen tun mir leid.

Red Star, Westerland (im Hintergrund)

Meine Art und Weise – ist eben meine Art… Jeder sucht sich aus, wie er sein Garten bepflanzt. Und alles was ich hier schreibe ist meine subjektive Meinung, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen…

Bodendecker

Wenn die Bodendecker-Rosen vom Namen her, dazu geschaffen sind Boden zu decken und einen Teppich zu bilden, dann sind sie in der Lage tatsächlich mehrere Quadratmeter mit Blumen zu bedecken. Und wenn sie zu Zeit der Pflanzung kleine Sträuchleine sind, brauchen sie Platz, um sich zu entwickeln. Daher würde ich raten, nicht dicht nebeneinander zu pflanzen, sondern Geduld haben und erste Jahre zurückschneiden, damit sie mehr gesunde Triebe entwickeln können.

Kleinstrauchrosen sind am besten für Terrassen und Kübel geeignet. In kleinen Gärten einzeln gepflanzt bilden sie kleine Blühende Busche und können ihre natürliche Form zeigen.

Beetrosen

Dolce Vita

Das ist ein umfangreiches Segment unter Rosen. Es gibt so viele verschiedene zwischen den Kleinstrauch- und Edelrosen. Die buschig wachsenden Rosen (oben beschrieben) brauchen Platz um ihren Busch im natürlichen Wachstum zu zeigen meistens mit mehrblumigen Dolden.

Dichtere Bepflanzung als Rosenteppich / Landschaft / Hecke erreicht man mit aufrechtwachsenden Rosen, wenn man genug Platz hat. Solche Rosenlandschaften sind absolut betörend – sind in Rosenparks oder bei Züchter-Schaugärten zu sehen. Traumhaft! Aber diese Schönheit kommt vor allem auf großen Flächen zur Geltung.

Die aufrecht wachsenden Beetrosen haben etwas anderes Bildwesen. Sie haben weniger Laub und weniger Blumen in der Dolde oder einzelne Blumen am Stiel. Man kann 3 Stück pro qm pflanzen, wenn man Busche nicht einzeln haben möchte.  Und wie bei anderen Rosenarten: Jeder Rosenstrauch zeigt ein eigenes Bild, wenn er frei wachsen darf.

Edelrosen

Gräfin Diana

Ein Meter hohe Schönheiten bilden ca. 1-1,5 m breite Sträuche. Es gibt besonders „schmal“ aufrecht wachsende Sorten, z.B. Fragonard oder Mr. Lincoln. Solche Sorten kann man auch 3-4 Stück pro qm pflanzen – vom Platz her, würde es gehen. Aber bei so einer dichten Bepflanzung werden die Rosen mit großer Wahrscheinlichkeit unter Pilzkrankheiten leiden oder von unten verkalken.

Besser funktionieren Edelrosensträucher in Kombination mit kleineren Rosensorten oder mit Stauden (Bitte nicht Lavendel zu dicht dran pflanzen! Rosenwurzeln brauchen Luft und Nährstoffe!).

Unter Edelrosen gibt es Sorten, die gute starke Triebe bilden und bei Wunsch zu über 2 m hohen Sträuchern gezogen werden können, wie z.B. Black Baccara (Züchter: Meilland) oder Gräfin Diana (Kordes Rosen) und andere.

Großstrauchrosen

Diese Rosenart wird oft als Strauch-/Kletterrose deklariert, weil sie das Zeug zu mehr als 2 m Höhe hat, wenn man sie lässt. In diesem Fall braucht sie Rankhilfe. Aber wenn genug Platz in der Sonne vorhanden ist (3-4 qm), dann bekommt man mit Geduld eine großartige Show mit einer Höhe von 3-4 m und mehr. Geduld braucht man in diesem Fall, weil die Rose erste 3-5 Jahre richtig geschnitten werden soll. Damit die Rose selbstständig stehen kann, sollen die stärksten Triebe (3-4 cm dick) zuerst auf 20-30, dann auf 30-40 cm gekürzt werden um sie dann mit jedem Jahr an Höhe gewinnen zu lassen.

Rückschnitt bei diesen Rosen ist eine gestalterische Kunst und nicht jede Sorte kann zu einem Rosenbaum wachsen.

Z.B. Westerland (Kordes Rosen) erreicht ihre Höhe bei 2,5-3 m und bildet dann kaum Blätter und Blumen auf den „unteren“ Etagen.

Dagegen Edelrose Schloss Ippenburg (Prince Jardinier) (Züchter: Meilland) wird als Edelrose mit einer Größe von 100-130 cm angegeben und hat Potenzial für einen großen Strauch.

Die Strauchrose Alexandra-Princess de Luxembourg (Kordes Rosen) ist sehr wachstumsfreudig und kann mit Rankhilfe über 4 m hoch werden.

In allen Fällen gilt: Die Gestaltung zu einem Strauch – groß oder klein – soll nicht im erstem Wachstums- / Pflanzjahr erfolgen. Im ersten Jahr soll die Rose gut anwachsen und erste Triebe gut ausbilden, die dann auf 15-20 cm zurückgeschnitten werden. Das gleiche erfolgt im zweiten Jahr. Weiter wird die Rose schon zeigen, dass sie eigentlich viel mehr Freiheit haben will, als ihre Größenangabe „vorschreibt“.

Rosen kupieren: Rückschnitt ist eine Frage der Gestaltung.

Ob im Internet oder in Fach- und Neo-Fach-Büchern gibt es relativ klare Anweisungen, wie Rosen zurückgeschnitten werden. Hier möchte ich nicht alles wiederholen. Ich beschreibe, wie ich das mache.

Vier Roger Whittaker in ersten Lebensjahr

Im ersten Lebensjahr nach der Okulierung hat die Rose 1-3 Triebe, die auf natürliche Weise entstehen. Aus einem Auge können gleich von 0 bis 2-3 Trieben entstehen. Rosenhäuser verkaufen junge Rosen immer mit 2-3, manchmal 4 Trieben. Das wird erreicht in dem man junge Triebe noch im Frühling kupiert, wenn die Rose nur einen Trieb nach dem Okulieren hat.

Wenn ich eine Rose vom Züchter kaufe, beobachte ich diese im ersten Jahr. Rosensträucher aus dem Kübel sind pflegeleicht – ich habe bis jetzt noch nie Probleme gehabt.

Bei den wurzelnackten Rosen können schon Schwierigkeiten entstehen. Im Sinne, dass sie im Jahr der Pflanzung kaum Triebe bilden. Muss aber nicht sein – ich schon dutzende wurzelnackte Rosen gepflanzt, die gleich sehr gut angewachsen sind.

Nicht alle Rosen kommen an Ort und Stelle gleich an. Deswegen ist für mich das erste Jahr – Zeit des Kennenlernens. Wenn die Rose schon im ersten Jahr starke Triebe hat, werden sie natürlich im Spätherbst oder im Frühling (dazu detaillierter weiter unten) zurückgeschnitten.

Es gibt verschiedene Empfehlungen wie Rosen geschnitten werden sollen. Bei den cm-Angaben gehe ich nicht konform. Bei den Empfehlungen „5 Augen über dem Boden“, bin ich eher dabei. Aber das ist auch nur ein Orientierungswert.

Im zweiten Lebensjahr

Nach dem die Rose im ersten Lebensjahr im Herbst zurückgeschnitten wurde oder eben auch nicht, beobachte ich ihr Wachstum im nächsten Sommer. Da hat sie schon gute starke Triebe entwickelt, die ich im Herbst auf Jeden Fall zurückschneide. Ob auf 20-25 cm oder 5 Augen – das hängt von der Rose ab. Aufrecht wachsende Rosen können auf einem 1 m hohen Trieb nur 5 Augen haben… Also, wie soll man die schneiden? Bei den buschig wachsenden Rosen stimmt die Angabe im Großen und Ganzen. Aber hier gibt es oft ganz dünne Triebe, die ich knapp über der Kulturstelle kupiere.

Hygiene-Schnitt

Es gibt mehr und weniger empfindlichen Rosen was die Kälte und Pilzkrankheiten betrifft. Mal gibt es Schädlingsbefall oder andere Traurigkeiten. In dem Fall schneide ich die Rose so weit wie möglich zurück.

Rückschnitt als Gestaltungsinstrument

Meine Entscheidung, wie ich zurückschneide, hängt davon ab, was ich mit dieser Rose vorhabe. Möchte ich einen kompakten runden Busch oder lasse ich 2-3 Triebe größer wachsen, eine „obere Etage“ bilden und die andere „im Parterre“. Oder möchte ich diese Rose nach und nach zu einem großen freistehenden Strauch wachsen lassen. Oder möchte ich der Rose die Möglichkeit geben sich komplett frei zu entfalten.

Blue Girl

Edelrose Blue Girl (Nirp) im 3. Jahr, klassisch für aufrechtwachsende Rosen geschnitten. Zur ersten Blüte im Jahr ist der Strauch 80 cm hoch.

Z.B. eine Persica-Hybride  (3. Jahr) habe ich letztes Jahr gar nicht zurückgeschnitten und jetzt möchte ich sehen wie der Strauch natürlich wächst und welche Form er annimmt.

Edelrose Charisma (Züchter: Noack) hat letztes Jahr sehr starke aufrechtwachsende Triebe gebildet, die ich auf 0,5 m über dem Boden geschnitten habe, um zu sehen, wie die Rose weiterwächst. Dieses Jahr hat sie viele neue Triebe mit Blumen gebildet und hat eine schöne Strauchform.

Charisma