Vier Jahreszeiten

Wintergarten

Der Garten schläft. Der Garten ruht.

Verborgen ist der Pflanz-Gemüt.

Die weißen Tupfen in der Luft,

Ein Wind in Ästen leise ruft.

Der Sonnenstrahl ist leicht und scheu

Kalt-reiner Luft ist Winter treu.

Das grüne Blatt ist karg und rar.

Das Gartenleben ist scheinbar.

Der weißer Schleier wie gebannt

Belässt die Pflanzen unerkannt.

 

Frühling

Aus öde, fad und grau

Aus morgens leichtem rau

Noch im kalten Nass versteckt

Schaut Knospe früh geweckt.

Leichter strahl liebkost das Blatt,

Kleine Blume hält parat,

Was im Winter war verborgen,

Öffnet Frühling – Jahres Morgen.

Zart Geschöpf erblickt die Welt

Blumenblätter sind erhellt.

Sommer

Rosa, rot, orange und blau

Lila, grün, kein Tropfen grau!

Alle Farben: Regenbogen

Liegt zu Füssen unverborgen!

Honigduft und warmer Wind

Neuer Sommertag beginnt.

Sonnenblumen, Phloxen, Wicken,

Skabiosen, Margeriten,

Glöckchen, Rosen, Veilchen, Mohn,

Astern, Nelke, Rittersporn,

Lieschen, Malve, Schleierkraut

Iris, Rainfarn, Sonnenbraut.

Strahlend, duftend froh und grell

Garten grüßt im Aquarell!

 

Herbst

Im buntem Strudel Baumblatt

Der Berg und Tal sind farbensatt

Ein blinder Regen merkt nicht mal,

Dass Garten ist ein Blumengral.

Durch Nebel schleicht ein neuer Tag

Das Vogelzwitschern gut vermag.

Und Sonnenstunden gleiten schnell

Im bunten Blätter-Karussell.

Die Blumengärten weit nicht leer,

Ob Dold, ob Kelch gleich ein Bukett

Mit Mut und Trotz durch kalte Nacht

Getragen ist die Blumenpracht.

Von Tag zu Tag Anblick begehrt

Für uns die Flora gibt Konzert!