Rosen umpflanzen
Ganz komische Beiträge liest man manchmal in Chats. Angeblich nach 2-3 Jahren kann man die Rosen nicht mehr umpflanzen. Oder wenn es draußen trockenes Wetter herrscht kann man die neu gekaufte Rose aus dem Topf in die Erde nicht einpflanzen. Aus meiner Erfahrung: völliger Unsinn!

Erstens. Aus dem Topf können Sie die Rose immer in den Garten Pflanzen. Denn sie hat ihre Wurzen mit den feinsten Härchen, die Wasser saugen, schon im Topf ausgebildet und Sie pflanzen eine Rose ohne die Topferde abzumachen. Das heißt, zu den vorhandenen feinen Wurzeln, wird sie neue bilden. Aber klar, wenn Trockenheit herrscht muss die Rose fleißig gegossen werden und nicht nur direkt nach dem Pflanzen, sondern am nächsten, übernächsten usw. Tagen. Jeden Tag und reichlich. Haben sie keine Angst, die Rose zu übergießen – sie ist jetzt in freiem Grund und das überflüssige Wasser wird abfließen.
Zweitens. Standortwechsel. Ja, hier muss man auf das Wetter und Jahreszeit achten. Im Frühling, auch Frühsommer eine Rosenpflanze von einem „ansässigem“ Ort woanders umzupflanzen würde ich nicht raten. Besonders bis Ende Mai sind Rosen nach dem Winterschlaf noch nicht ganz wach. Und Sorten, die nicht winterhart sind, können starken Pilzkrankheiten-Befall bekommen, wenn sie ihn bis dato noch nicht haben. Also, mit Umpflanzen warten.
Ab Mitte Juni könnte man die Umpflanzung in Angriff nehmen, aber nur „könnte“. Bei der vollen Blüte habe ich Rosen noch nicht umgepflanzt, weil das ist die Zeit, in der die Rose Ihnen zeigt wie es ihr geht. Wenn Sie die Rose schon zwei-drei Jahre beobachtet haben und zum Schluss gekommen sind, dass die Rose einen neuen Standort braucht, dann warten Sie die Hauptblüte ab. Am besten lassen sich Rosen ab August bis Ende Oktober (in milden Gegenden bis Ende November) umpflanzen. Meine spätestens im Jahr gepflanzte Rose war Anfang Dezember (mildes Wetter) eingesetzt und ist gut angewachsen (Achtung! Gegend: Bergstraße Odenwald 200 über Meeresspiegel).

Umpflanzwetter. Hier spielt die Trockenheit eine große Rolle. Wenn die Erde vertrocknet ist und einem Stein ähnelt – egal wie vorsichtig Sie Rose umgraben und ausheben – die feinsten Härchen an den Wurzeln und dünne Wurzeln, die für die Wasserversorgung entscheidend sind, werden abgerissen.
Einmal habe ich eine Rose (es war Wolfang von Goethe) im Hochsommer und Trockenzeit umgepflanzt (als ich noch relativ wenig Erfahrungen hatte). Mein Goethe wurde von einer anderen Rose so bedrängt, dass er immer weniger Sonne und Platz hatte. Ich wollte ihn schneller retten… Danach haben Rose und ich über zwei Wochen stark gelitten. Alle Blätter und neue Triebe hingen am Strauch wie alte Waschlappen und ich habe mir geschworen, dass ich nie, nie wieder eine Rose bei so eine Affenhitze umpflanzen werde. Obwohl ich die Rose vor dem Umpflanzen intensiv gegossen habe, um die Erde drumherum aufzuweichen.
Also, auf Regen warten. Und zwar so, dass nicht nur der obere Staub befeuchtet ist, sondern richtig geregnet hat. Damit meine ich, mindestens 2-3 Liter pro qm und noch besser nach mehreren Regentagen.
In den letzten Jahren habe ich über zwanzig Rosen umgepflanzt, die schon 2-4 Jahren an einem Platz wuchsen und nur eine ist dabei eingegangen – eben zu früh – im April.

