Erfahrungen

Rosen und Sonne

In einem Kommentar wurde ich gefragt:

Was mich wirklich sehr interessiert, ist Ihr Einschätzung zu Rosen in der Mittagssonne. Ich habe da irgendwie bis jetzt kein glückliches Händchen gehabt. Leider verbrennen mir da immer die Blüten und ich werde da jetzt wohl zwei Rosen im Herbst umpflanzen müssen. Das macht mich auf Dauer irgendwie nicht glücklich. Kennen Sie ein paar Sorten die hitzefeste Blüten haben?“

Zuerst das Grundlegende: Rosen brauchen Sonne und leiden unter dem Nässestau. Eine oder andere Rose kann sogar zu kleinen Topf akzeptieren aber nicht Mangel an der Sonne.

Am liebsten haben Rosen die Morgensonne. Dank der frühen Sonne am Tag werden Blätter und Blüten nach der Nachtfeuchte wieder trocken. Das verhindert Schimmelkrankheiten.  Was die Mittagssonne betrifft: Es gibt viel mehr Rosen, die starke Sonnenstrahlen vertragen als umgekehrt.

Empfindlich zur Mittagssonne sind einige rote Sorten mit glatten Petalen (etwas mehr darüber in der Rubrik ERFAHRUNGEN). Aber natürlich, bei starker Hitze über 30°C können Rosen empfindlich reagieren. In diesem Fall vertrocknen leicht die Ränder der Blüten. Es sieht zwar etwas traurig aus, aber „tut der Rose nicht weh“.

Beetrose Rosengräfin Marie Henriette

Empfindlich zur starken Hitze sind Rosen mit feinen Blütenblättern, sowie historische oder historisch anmutende Rosen (allerdings solche Rosensorten haben auch oft Probleme mit zu viel Regen – die Blütenblätter verkleben und die Rose kann nicht richtig aufgehen). Zu viel Regen macht meistens mehr Probleme als zu viel Sonne. Das heißt nicht, dass wir die historische Rosen komplett aus unseren Gärten ausschließen sollen: Wir pflanzen sie so, dass diese Rosen zur Mittagszeit einen Schatten bekommen – z.B. von einem Baum oder größeren Strauch.

Beetrose Kronprinzessin Mary

Von meinen 300 Rosenstöcken weit mehr als die Hälfte bekommt Mittagssonne. Darunter sind auch Sorten mit zarten dünnen Blütenblättern (historische wie moderne) wie Heritage, Saphir, Sandra Renaissance, Herzogin Henriette, Marie Henriette, Madame Anisette, The Alnwick, Manuela Schultheiß, Ghita, Cronprincessin Marie, Jasmina, Blush Noisette… Bei allen diesen und anderen Rosensorten halten sich Hitzeschäden in begrenzten Rahmen: Es werden die Petalenränder trocken und rollen sich etwas nach innen oder nach außen (bei roten Rosen können Petalen die Farbe verlieren, Sonnenbrandflecken bekommen). Aber diese Schäden machen mir wesentlich weniger Sorgen als das Verkleben bei regenreichem Wetter. Allerdings muss ich dazu sagen – alle diese Rosen wachsen im Freiem und schon mindestens 3-4 Jahre an Ort und Stelle.

Anders kann es den Rosen in Töpfen gehen. Z.B. habe ich Desdemona – die keine besonders dünne Petalen hat – sie wächst bei mir in einem tiefen Topf. Bei starker Hitze hat sie schon zum Teil vertrocknete Blüten, obwohl die Erde im Topf feucht ist. Ich würde sagen, auch wenn Topf groß genug ist, es ist trotzdem für Rose keine natürliche Art zu wachsen.

Wegen Mittagssonne habe ich nur einmal eine Rose umgepflanzt: Red Flame hatte wirklich starken Sonnenbrand im Sommer. Aber das ist für eine rote Rose mit glatten Pitalen zu erwarten. Dagegen die Rosen mit samten Blütenblättern haben diese Probleme nicht. Z.B die Black Baccara, Santana, Nadia Renaissance, Marcel Pagnol wachsen bei mir an vollsonnigen Standorten und haben damit kein Problem.

Umpflanzen wegen der Mittagssonne? Das würde ich nur machen, wenn die Rose schon über drei Jahren an diesem Standort wächst und jeden Sommer richtig Probleme hat. In diesem Fall werde ich zuerst kontrollieren, ob Wasserzufuhr ausreichend ist. Was bei einer Rose nach drei Jahren kein Problem sein sollte, da ihre Wurzeln schon tief genug sind um die Pflanze gut versorgen zu können.

Fazit: Wenn der Standort „Mittagssonne“ bepflanzt werden soll, würde ich moderne Rosensorten mit etwas stärkeren Blütenblättern nehmen. Etwas konkretes zu empfehlen ist schwierig: Es gib Hunderte davon… Ich habe versucht einige auszusuchen: Von meinen Rosen, die die Mittagssonne bekommen…

Veilchenblau

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