Erfahrungen

Wann soll man Rosen zurückschneiden – im Herbst oder im Frühling?

Meinungen teilen sich. Einige Gärtner sagen: Im Frühling, wenn die Sträucher den Winter schon  hinter sich haben. Du schaust welche Äste sind angeschlagen und schneidest diese weg.

Das passt besser vor allem für die kältere Gegenden, würde ich sagen. Viele Äste schützen sich gegenseitig vor Kälte.

Andererseits, aufrecht wachsende Edelrosen stehen ziemlich nackt im Winter. Deswegen schneide ich sie schon im Herbst zurück und dann decke ich sie natürlich mit Tannenästen oder schützendem Vlies ab.

Auch intensiv wachsende Kletterrosen müssen oft schon im Herbst zurückgeschnitten werden. Weil bei Wind und Wetter weit stehende Äste oder besonders große Triebe brechen nicht nur selbst ab, sondern können die ganze Rankhilfe (Rankobelisk oder Rankbogen) mit sich reißen.  

So ein Pech hatte ich vor 2 Jahren. Die Rose Golden Gate ist bei mir über 3 m hoch (zurückgeschnitten) und wächst an einem 3,5 m hohen Obelisk. Im Herbst fand ich die große Dolden von roten Hagebutten so schön! …Und ließ die Rose ungeschnitten stehen. Bei dem nächsten ordentlichen Sturm krachte mir die Hälfte des Obelisks zusammen und alle Triebe waren abgebrochen. Ich musste den Obelisk rausschneiden und die Rosen auf 1 m kürzen.

Rose Golden Gate

Noch ein weiterer Grund spricht für mich gegen den Frühlingsschnitt: Manchmal treiben Rosen schon Ende Februar aus. Bei den Gärtnern gibt es eine Regel: Rosen werden zurückgeschnitten, wenn die Forsythie blüht. Aber wenn die Rose zu diesem Zeitpunkt schon frische Triebe und kleine Blättchen hat, dann tut es mir weh diese wegzuschneiden. Obwohl manche Rosenzüchter behaupten, dass es der Rose nichts ausmacht.

Rose Amadeus

Jedenfalls schneide ich normalerweise meine Rosen im Herbst und decke sie ab. Aber dieses Jahr habe ich es nicht geschafft alle Rosen rechtzeitig zurück zu schneiden (ich habe 240 Rosensträucher). Nun werde ich diesmal den großen Frühlingsschnitt machen.

Rose Margaret Merril