Australische Rosen: Auf der anderen Seite der Welt…

Die Hauptstadt von Süd-Australien – Adelaide (die „kühle Region“ der australischen Rosenliebhaber) hat uns mit 25°C empfangen (am 17.12.2023). An dem Tag sind wir in den Botanischen Garten von Adelaide gegangen, da befindet sich der beachtliche Rosengarten. Aus dem nasskalten Odenwälder-Dezember in kürzeste Zeit habe ich mich zwischen den prächtig blühenden Rosen des Adelaides Rosengarten gefunden. Das war ein großartiges Erlebnis!  

In dem sehr schönen und großzügig angelegten Rosengarten gibt es viele Rosensorten von namhaften Rosenzüchtern der Welt, darunter natürlich auch aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Ich habe da meine guten Bekannten „getroffen“: Rosen von Kordes, Delbard, Meilland, David Austin. Obwohl die Rosen auf der anderen Seite der Welt leben, sind sie absolut zu erkennen: Dieselben Blüten, Farben und Aromen – wie bei mir im Garten. Der Unterschied ist, dass manche Rosensorten etwas größer gewachsen sind und kräftigere Sträucher haben als ihre Pendants auf der Nordhalbkugel.

Zum Beispiel, Rose „Fire & Ice“ kenne ich als Jubilé du Prince de Monaco (Züchtung: Meilland, Frankreich), die auch in meinem Garten ihre Zeit verbringt. In Australien habe ich sie in Adelaide´s Rosengarten, wie auch in Sydney´s Botanischen Garten gesehen: Ordentlich größere beeindruckende Sträucher. Mal schauen, ob meine noch junge „Fire & Ice“ sich so unter der europäischen Sonne entwickeln kann.

Einer meiner großen Lieblinge – Strauchrose Gräfin Diana (Kordes) – heißt in Australien „Dark Desire“, aber hier kann ich mich nicht beklagen: In meinem Garten wird der Strauch über 2 Meter hoch jedes Jahr und steht in nichts ihrer australischen Schwester nach.

Auch die Camille Pissarro von Delbard ist nicht viel anders als bei mir im Garten: Genauso buschig und voller bunter Blüten in verschiedenen Farben, eventuell macht die australische Camille Pissarro etwas stärkere und höhere Triebe.

Eine persönliche Entdeckung habe ich gemacht: Ich hielt die „Burgundy Ice“ für eine europäische Züchtung. Da wurde ich einem Besseren belehrt: Die Strauchrose wurde von einem australischen Rosenzüchter Edgar Norman Swane unter Namen Burgundy Iceberg (1998) eingeführt. Bei mir im Garten sieht sie nicht wirklich, wie eine Strauchrose aus – eher zart und klein-strauchig – in Australien bildet die Rose ordentlich große und gut verzweigte Büsche.

In Australischen Gärten ging die Rosen-Saison schon zu Ende. Nichtsdestotrotz kam ich auf meine Kosten: Im Winter unterwegs sein und überall schön blühende Rosen zu sehen. Beziehungsweise nicht „überall“, sondern im Süden und an der Ostküste bis Sydney. Weiter nach Norden wird es mit jeden hundert Kilometern tropischer und richtig heiß, deswegen weichen in den Gärten die Rosen den heimischen tropischen Pflanzen.

Australische Gärten sind wie die Menschen – sehr unterschiedlich… Einige sind begeisterte Gärtner und nutzen die Möglichkeit von so viel Sonne, haben unglaublich schöne Vorgärten. Bei den anderen gibt es „extrem“ naturnahe Gärten, wo manchmal sogar ein Schild steht: „Wildlife Garden“.

Neben privaten Gärten, die Straßen schmücken, hat jedes Ort – egal wie klein es ist – immer einen sehr gut gepflegten öffentlichen Garten/ Park mit Blumenbeeten, Bäumen, Kinderspielplatz, Grillplatz und (Sorry, dieses Detail) immer penibel sauberen Toiletten.

Nach dem oben genannten Botanischen Garten in Adelaide, war eine schöne Überraschung der städtischer Garten von Mount Gambier (der Ort mit dem Blue Lake im Krater des Vulkans). Schön gestalteter Rosengarten umrahmt von historischen Gebäuden der australischen Architektur mit üppig blühenden Stammrosen und Sträuchern von Floribundarosen.

Im Botanischen Garten von Sydney hat mich noch eine Rose beeindruckt. Ich mag nicht besonders diese Rosen in Kaffee-Ähnlichen-Farben; sie sehen eher schmuddelig aus. Aber in diesem Fall hatte die Rose den Farbverlauf von halb geöffneten Knospen in Milch-Mokka-Ocker und dann die geöffneten Blüten eine rauchige rosa-lila Färbung – es sah aus wie „retro-old-england-stil“. Aber diese Rose ließ sich nicht gut recherchieren: Beschriftet wurde sie nur mit „Soul sister“ ohne Züchter. Mit ähnlichem Aussehen gibt es noch „Milky chocolate“ und „Koko Loco“ – inwieweit sind diese Rosen gleiche Züchtung unter verschiedenen Namen oder stammen aus unterschiedlichen Quellen, konnte ich nicht feststellen.